Schule im Digitalen Wandel – Entlastung für Lehrkräfte

Hier eine kurze Zusammenfassung der Inhalte, die ich im Rahmen meines Vortrags beim Apple Digital-Leadership-Briefing am 21.03.2023 vorgestellt habe:

Flipped Classroom

Zu Beginn meines Vortrags zeigte ich ein typisches Beispiel aus dem Frontalunterricht, das Konstruieren eines Dreiecks auf dem iPad. Diese Inhalte hatte ich parallel zum Vortrag aufgezeichnet, so dass sich dadurch weitere Möglichkeiten und damit auch Entlastungspotentiale für den Unterricht ergeben: Die angefertigte Aufnahme kann den Schüler:innen ausgeteilt werden, so dass alle in ihrem individuellen Tempo die Inhalte erlernen können. Ein Großteil der Klasse wird das über die angefertigte Aufnahme schaffen, den stärkeren Schüler:innen, die bereits weiterführende zusätzliche Informationen brauchen, können diese ebenfalls direkt ausgeteilt bekommen, was der Lehrkraft zusätzlichen Raum und zusätzliche Zeit verschafft, sich z.B. um die schwächeren Schüler:innen zu kümmern.
Dieses Prinzip nennt man auch Flipped Classroom, dabei werden Inhalte, die in diesem Fall z.B. gut frontal erklärt werden können, so aufbereitet, dass sie ggf. auch zu Hause neu gelernt werden können, damit im Unterricht mehr Zeit entsteht, um auf individuelle Fragen eingehen zu können.
Das iPad bietet durch die Möglichkeiten der Bildschirm-Videoaufnahme inklusive der Tonaufnahme sofort die Möglichkeit, dies im Unterricht anzuwenden.
Die Inhalte können so natürlich auch allgemein zur Verfügung gestellt werden und z.B. im Vertretungsunterricht, oder als integraler Bestandteil des Prinzips des selbstgesteuerten Lernens Verwendung finden.

Hybridunterricht

Die Möglichkeiten des o.g. Flipped Classroom habe ich im nächsten Schritt erweitert, indem ich durch die im iPad integrierten Möglichkeiten der App FreeForm gezeigt habe, wie man z.B. gemeinsam ein Tafelbild erstellen kann, auch wenn man sich an unterschiedlichen Orten befindet. In diesem Teil habe ich auf meinem iPad ein Board aus FreeForm mit anderen geteilt und sie konnten z.B. ein Bild, ein Textfeld, eine Zeichnung oder sogar ein Video auf dem Board platzieren, so dass dies für alle Personen, die den Zugang zu dem Board haben, direkt auf dem eigenen iPad sichtbar wurde.
Natürlich können diese Boards in FreeForm nicht nur im Hybridunterricht geteilt werden, sondern auch im Klassenzimmer, was wiederum für eine deutliche Erleichterung im kollaborativen Arbeiten sorgt oder Unterrichtsprozesse und deren Organisation deutlich vereinfacht.
Dazu hatte ich das Beispiel des Brainstormings mit Karteikarten und die Möglichkeiten der App FreeForm gegenübergestellt.

Schülermotivation

In nahezu jedem Themengebiet im Unterricht habe ich Schüler:innen, die das Thema sehr interessiert, sowie solche, die sich dem Thema notgedrungen annähern, weil es curricular zum Pflichtprogramm gehört. Fehlende intrinsische Motivation war dabei das Stichwort. Dazu habe ich am Beispiel der App Clips gezeigt, wie man auch weniger motivierte Schüler:innen dazu bringen kann, sich aktiv und kreativ mit Inhalten auseinanderzusetzen. Zur Veranschaulichung habe ich eine kurze Zusammenfassung zum Thema „Mozart“ angefertigt, die gezeigt hat, dass es mehr Möglichkeiten gibt, als zu einem Thema lediglich einen Hefteintrag anzufertigen.
Wenn bei Schüler:innen dieser aktive und kreative Umgang mit Inhalten zu mehr Spaß beim Lernen führt, dann sind diese Schüler:innen auch weniger frustriert, was letztendlich auch zu einem besseren und angenehmeren Lernklima für alle Beteiligten führt. Das kann sich auch direkt für die Lehrkräfte als ressourcenschonende – weil kräfteschonende – Änderung der Unterrichtssituation herausstellen. Zusammenfassend hatte ich angemerkt, dass wir gerade mit dem iPad neue methodisch-didaktische Möglichkeiten bekommen, Unterrichtsinhalte so aufzubereiten, dass unsere Schüler:innen intrinsisch motiviert werden.

Bedienungshilfen

Ich hatte bereits am Beispiel der App Clips gezeigt, dass Schüler:innen Text nicht nur schreiben können, sondern auch Text einsprechen können. In dem anschließenden Teil zu den Bedienungshilfen habe ich exemplarisch gezeigt, dass Schüler:innen mit dem iPad in der Lage sind, sich Texte auch vorlesen zu lassen und das sogar in unterschiedlichen Sprachen. Abgesehen davon, dass dies eine Bereicherung für den Sprachenunterricht bedeutet, kann ich als Lehrer durch die Vorlesefunktion auch entlastet werden, wenn ich z.B. Schüler:innen mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche unterrichte, die sich Texte beliebig oft und in ihrem Tempo binnendifferenziert vorlesen lassen können, um aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen zu können. Auch im Fach Deutsch als Zweitsprache (DAZ) ist die Vorlesefunktion eine tolle Möglichkeit, Schüler:innen beim Lernen der Sprache zu unterstützen und dies mit sehr wenig individuellem Aufwand seitens der Lehrer:innen, was gerade in sehr heterogenen Gruppen, wie sie heute oft vorzufinden sind, ein großer entlastender Vorteil sein kann.

Notenverwaltung

Als eine Hilfe zur Notenverwaltung und Unterrichtsorganisation hatte ich die App TeacherTool gezeigt, in der sich mit wenig Aufwand Schulklassen bzw. Kurse verwalten lassen. Die App bietet neben den Möglichkeiten der Notenverwaltung viele verschiedene zusätzliche Werkzeuge, wie z.B. Erinnerungsfunktionen bei Fehlstunden oder auch die Möglichkeiten, Listen zum Einsammeln von Geld anzufertigen. Auch das Erstellen und Anzeigen von Sitzplänen ist möglich. Insgesamt können viele alltägliche Routinen, die normalerweise viel Zeit beanspruchen, durch eine App wie TeacherTool automatisiert werden, was sich direkt in gesparter Zeit wiederspiegelt, die an anderer Stelle dann umso mehr zur Verfügung steht.

Klassenfahrt organisieren

Am Beispiel der Berechnung der verschiedenen Kostenfaktoren einer Klassenfahrt habe ich in einer einfachen Tabelle in der App Numbers gezeigt, wie man mit wenig Aufwand ein interaktives Diagramm erzeugen kann, um z.B. verschiedene Variablen der Kosten direkt mit Schiebereglern oder Wertereglern zu verändern, ohne immer wieder sämtliche Rechnungsschritte neu ausführen zu müssen.
Dabei war mir besonders die einfache Erstellung einer solchen Tabelle wichtig, da sie auch von Kolleg:innen erstellt werden kann, die sich nicht so gut mit Tabellenkalkulation auskennen, die aber z.B. durch Klassenleitung viele dieser administrativen Aufgaben erledigen müssen. Die Verwendung einer solchen interaktiven Tabelle vereinfacht die Arbeit und spart Zeit, die anderweitig genutzt werden kann.

Korrigieren

Zum Abschluss hatte ich am Beispiel eines Dokumentes in der App Pages gezeigt, dass man dort nicht nur mit einem Stift eine Korrektur durchführen kann, sondern ein direkt aufgenommenes Audio im Dokument hinterlegen kann. Eine solche Korrektur ist persönlicher und kann ggf. eine bessere Wirkung erzielen, als eine schriftliche Korrektur. Wichtig war mir dabei nochmal herauszustellen, dass auch diese Audiofunktion in einem Dokument unabhängig von einer Internetverbindung funktioniert, so wie alle Dinge (abgesehen vom Hybridunterricht), die ich in meinem Vortrag vorgestellt habe. Auch Letzteres ist nochmals eine wichtige Information gerade für Schulträger, dass nämlich iPads auch in einer Schulumgebung gewinnbringend eingesetzt werden können, auch wenn die Infrastruktur noch nicht soweit ist.

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